Elterngeld 2025/2026 steuerlich optimieren – Tipps & Strategien für Eltern
Als frischgebackene Eltern möchtet ihr euch voll und ganz auf die Betreuung und Erziehung eures Kindes konzentrieren. Das Elterngeld unterstützt euch dabei finanziell und erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Ab 2025 treten neue Regelungen in Kraft, die euer zu versteuerndes Einkommen (zvE) als entscheidenden Faktor für die Höhe des Elterngeldes berücksichtigen. Mit einer gezielten steuerlichen Planung kannst du sicherstellen, dass du den maximalen Anspruch erhältst und gleichzeitig Steuern sparst.
In diesem Beitrag erfährst du alles über:
- Neue Voraussetzungen für den Elterngeldanspruch ab April 2025
- Strategien zur Reduktion des zvE
- Praktische Tipps für Arbeitnehmer, Selbstständige und Unternehmer
Neue Voraussetzungen für Elterngeld ab dem 01. April 2025
Für Kinder, die ab dem 01. April 2025 geboren werden, gilt: Dein zu versteuerndes Einkommen darf 175.000 € im Jahr vor der Geburt nicht überschreiten. Wird diese Grenze überschritten, entfällt der Anspruch auf Elterngeld vollständig.
Wichtig: Maßgeblich ist immer das zvE des Kalenderjahres vor der Geburt, nicht dein Bruttoeinkommen. Das zvE errechnet sich aus dem Gesamtbetrag deiner Einkünfte abzüglich:
- Sonderausgaben
- Vorsorgeaufwendungen
- individuelle Freibeträge
- außergewöhnliche Belastungen
Strategien zur gezielten Reduktion deines zvE
Mit den richtigen Maßnahmen kannst du dein zvE so gestalten, dass du den Anspruch auf Elterngeld sicherst. Wir stellen dir die wichtigsten Strategien vor:
1. Werbungskosten gezielt einsetzen
Alle beruflich veranlassten Ausgaben mindern das zvE. Dazu gehören Kosten für Arbeitsmittel, doppelte Haushaltsführung oder berufliche Weiterbildungen wie ein Masterstudium. Jede Maßnahme, die das zvE senkt, kann entscheidend sein, um den Anspruch auf Elterngeld nicht zu gefährden.
2. Timing von Einkünften nutzen
Einnahmen werden nach dem Zufluss-Abfluss-Prinzip (§ 11 EStG) in dem Jahr erfasst, in dem sie wirtschaftlich zufließen. Du kannst daher den Zufluss von z. B. Boni oder Sonderzahlungen mit deinem Arbeitgeber abstimmen. Möglichkeiten sind zum Beispiel Langzeitarbeitskonten, Sabbaticals oder Bonus-Urlaubsmodelle. Auch Abfindungen sollten zeitlich geplant werden, um dein zvE gezielt zu beeinflussen.
3. Steuerliche Verluste einrechnen
Negative Einkünfte, zum Beispiel aus Vermietung und Verpachtung, lassen sich mit positiven Einkünften verrechnen. So sinkt dein zvE und du kommst unter die Elterngeld-Grenze. Praxisbeispiele: Sonderabschreibungen für Neubauten nach KfW-Standard 40 QNG (§ 7b EStG), Denkmalabschreibungen (§ 7i EStG) oder Abschreibungen bei geringer Restnutzungsdauer (§ 7 Abs. 4 Satz 2 EStG).
4. Beiträge zur Rürup-Rente leisten
Beiträge zur Rürup-Rente können als Sonderausgaben das zvE mindern. Für Ledige liegt der Höchstbetrag 2025 inklusive Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung bei 29.344 €. Auch Einmalzahlungen sind möglich, was dir hilft, die Elterngeld-Grenze einzuhalten. Allerdings solltest du dich genau über die Kosten und Leistungen deines Rürup-Vertrages informieren, da du hier ungünstigere Konditionen als bei anderen Investments haben könntest.
5. Betriebliche Altersvorsorge (bAV) einsetzen
Beiträge aus Entgeltumwandlung mindern dein zvE. Im Jahr 2025 kannst du bis zu 7.728 € steuerfrei in die bAV einzahlen. Die nachgelagerte Besteuerung im Rentenalter verschafft dir eine langfristige Steuerstundung.
6. Freiwillige Zahlungen an Versorgungswerk oder Rentenversicherung leisten
Wenn du selbstständig, freiberuflich oder als Beamter tätig bist, kannst du u. U. freiwillige Beiträge an dein Versorgungswerk oder die Rentenversicherung leisten. Diese Zahlungen mindern dein zvE, wobei du die spezifischen Regelungen und Höchstbeträge beachten solltest.
7. Vorauszahlung von Krankenversicherungsbeiträgen
Beiträge zur Basisvorsorge in der privaten Kranken- und Pflegeversicherung lassen sich vorab zahlen und mindern das zvE. Viele Versicherer gewähren hierbei Skonti, und die Höchstbeträge für sonstige Vorsorgeaufwendungen können in Folgejahren effizient genutzt werden, da diese nicht durch die PKV-Beiträge aufgebraucht werden.
Auch freiwillig gesetzlich Versicherte können Beiträge für bis zu drei Jahre im Voraus zahlen. Diese Vorauszahlungen können in voller Höhe als Sonderausgaben abgesetzt werden. Vorab solltest du dich bei der Krankenkasse über Modalitäten und mögliche Skonti informieren.
8. Spenden nutzen
Spenden an gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Organisationen wirken sich steuermindernd aus. Abzugsfähig sind bis zu 20 % des Gesamtbetrags deiner Einkünfte. Vor allem bei Annäherung an die zvE-Grenze kann dies sinnvoll sein.
9. Investitionsabzugsbetrag (IAB) nutzen
Nach § 7g EStG kannst du bis zu 50 % einer geplanten Investition für bewegliche, abnutzbare Wirtschaftsgüter als Betriebsausgabe geltend machen. Typisches Praxisbeispiel ist eine größere PV-Anlage. So reduzierst du nicht nur die Steuerlast, sondern verschaffst dir auch zusätzliche Liquidität.
Aufgrund der Flexibilität bei der Höhe des IABs und der Möglichkeit, relativ hohe Beträge geltend zu machen, ist die Bildung eines IABs oft die einzige Maßnahmen, die das zvE bei Einkommen deutlich jenseits der Grenze von 175.000 € maßgeblich beeinflussen kann. Wir von Callidus arbeiten daher häufig mit IAB-Gestaltungen - auch im Rahmen der steuerlichen Beratung zum Elterngeld.
Solltest du grundsätzlich an der Nutzung eines IABs interessiert sein, sieh dir gerne auch unseren IAB Rechner sowie unseren Blogbeitrag hierzu an.
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Natürlich kannst du auch gerne direkt mit uns Kontakt aufnehmen. Wir freuen uns, dich zum Thema IAB und Elterngeld vollumfänglich zu beraten.
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Übersicht: Maßnahmen zur Reduktion des zvE
Praxis-Tipps für deine Planung
- Frühzeitig planen: Prüfe dein zvE bereits vor der Geburt deines Kindes.
- Maßnahmen kombinieren: Nutze mehrere Strategien, um die zvE-Grenze sicher einzuhalten.
- Dokumentation sicherstellen: Bewahre alle Belege für Zahlungen, Versicherungen und Spenden auf.
- Steuerberatung einbeziehen: Bei komplexen Maßnahmen lohnt sich eine professionelle Beratung.
Fazit
Mit einer durchdachten Steuerstrategie kannst du sicherstellen, dass du den maximalen Anspruch auf Elterngeld 2025/2026 erhältst. Wichtig ist, dein zu versteuerndes Einkommen rechtzeitig zu analysieren und gezielt zu senken.
Maßnahmen wie Timing von Einkünften, Nutzung steuerlicher Verluste, Werbungskosten, Investitionsabzugsbetrag, Vorsorgeaufwendungen und Spenden wirken sich direkt positiv auf dein zvE aus und helfen dir, unter der Einkommensgrenze zu bleiben.
Kombinierst du mehrere Strategien und lässt dich professionell beraten, profitierst du nicht nur vom vollen Elterngeld, sondern auch langfristig von Steuer- und Liquiditätsvorteilen. Nutze die Chance, deine finanzielle Situation aktiv zu gestalten und plane frühzeitig, damit dein Anspruch auf Elterngeld sicher ist.
Wenn du sicherstellen willst, dass du den maximalen Elterngeldanspruch 2025/2026 erhältst, unterstützen wir dich gern mit individueller Steuerplanung und fachkundiger Beratung.
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FAQ zum Elterngeld 2025/2026
Welche Einkünfte zählen für die zvE-Grenze?
Alle Einkünfte des Kalenderjahres vor der Geburt, abzüglich Sonderausgaben, Vorsorgeaufwendungen, Freibeträge und außergewöhnlicher Belastungen.
Wie kann ich mein zvE gezielt senken?
Unter anderem durch Timing von Einkünften, Verlustverrechnung, Werbungskosten, Investitionsabzugsbetrag, Vorsorgeaufwendungen und Spenden.
Ab wann gelten die neuen Regeln für Elterngeld?
Für Kinder, die ab dem 1. April 2025 geboren werden, gilt die verschärfte zvE-Grenze von 175.000 €.
Kann die Vorauszahlung von Krankenversicherungsbeiträgen helfen?
Ja, vorausgezahlte Beiträge zur Krankenversicherung mindern das zvE und können steuerlich vorteilhaft sein.
